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Schönes Stadtgrün für Schötmar

Hannelore Kramer hat ein Herz für Schötmar und vor allem für das Grün im Ortskern. Sie ist sonnengebräunt von den letzten Tagen, die sie u.a. auf der Begastraße bei der Bepflanzung von Baumscheiben verbracht hat. Sie möchte sich nicht in den Vordergrund stellen. Es geht dabei gar nicht um sie, sondern um „unsere Bäume“, betont sie im Gespräch.


Frau Kramer ist Gründungsmitglied vom Verein Schötmar – Zukunft gestalten. Der Verein hat sich vor fünf Jahren gegründet, um die Zukunft von Schötmar mitzugestalten. Sie setzte sich für die Begrünung des Ortskerns ein. Durch den Klimawandel wird der Sommer immer trockener. Darunter leiden die Bäume in öffentlichen Räumen besonders, da die Kommunen mit dem Gießen gar nicht mehr richtig hinterherkommen.

Stadtbäume tragen maßgeblich einem positiven Stadtklima bei. Die Bepflanzung der Baumscheiben sorgt zusätzlich für eine bessere Bodenqualität, schafft Lebensraum für Insekten, schützt den Baum vor Müllablagerungen und verschönert das Stadtbild und verändert damit die Lebensqualität in der Stadt.


„Trotz all ihrer tollen Eigenschaften sind Stadtbäume in Gefahr. Immer mehr Städte und Kommunen können die Pflege und den Schutz der Bäume nicht mehr leisten. Es gibt für die Mitarbeiter*innen des Städtischen Bauhofs im gesamten Stadtgebiet sehr viel zu tun, sie können nicht alles schaffen. Wir müssen helfen, ich sehe mich als Helferin und Unterstützerin unseres Bauhofes.“

Gestartet hat Frau Kramer in 2019 auf dem Marktplatz. „Die Stadt ist mir dabei entgegengekommen und hat die Eisengitter entfernt, die die Bäume umrandet haben“, erinnert sie sich. Weitere Unterstützung kam in Form von Geldspenden. Den Rest der Kosten habe der Verein über die Mitgliederbeiträge finanziert.


„Da wir jedes Jahr im Frühjahr und Herbst pflegen, muss gekaufte Komposterde für die Bäume und für den Wachstum der Pflanzen zugesetzt werden. Inzwischen habe ich ein kleines Budget frei zur Verfügung und kann das gezielt einsetzen“, freut sie sich.

Nachdem die Baumscheiben auf dem Marktplatz aufgewertet waren, nahm sich Frau Kramer die Begastraße vor. „Am schwierigsten ist es, die Erde aufzulockern. Sie ist sehr verdichtet“, weiß sie aus Erfahrung. „Anfangs hat mir mein Mann dabei geholfen“. Neulich habe sie von einer Bürgerin Unterstützung bekommen, die entlang der Begastraße mit anpackt.

„Bedauerlicherweise werden die Baumscheiben als Hundetoilette und Aschenbecher benutzt. „Ich muss viel Müll entfernen. Mit der Zeit wurde es aber besser.“ Es geht aber nicht nur um Müll. Frisch bepflanzte Beete werden von Autos überfahren, Fahrräder werden an die Bäume gekettet oder Fußgänger treten darauf. „Ein Baum wurde sogar von einem Auto angefahren“, erzählt Frau Kramer. Sperrmüll und Mülltonnen werden hier auch gerne zur Abholung bereitgestellt.


Hannelore Kramer bei Pfanzarbeiten auf der Begastraße (© Quartiersmanagement Schötmar)

Persönliche Begegnungen sind ihr stets positiv in Erinnerung geblieben. „Ich hatte ganz viele tolle Momente und Gespräche mit Passanten. Besonders nett fand ich, dass mir vor wenigen Wochen Wasser und Kaffee von ansässigen Gastronomen angeboten wurde.“

Sie ist mindestens dreimal die Woche für mehr Grün unterwegs. Die „Herrichtung“ dauere etwa drei Stunden je Baumbeet. „Ich mache mir dann auch dazu Gedanken, was man am besten hinpflanzt, ist der Standort eher sonnig oder schattig“. Die Blumen werden aus privaten Gärten Schötmars gespendet. Die Stadt Bad Salzuflen sowie ansässige Gewerbetreibende unterstützen beim Gießen.


„Bislang haben wir zehn Gießkannen über den Verein verteilt."

Wer helfen möchte, ist herzlich willkommen. „Ich würde gerne einige Sträucher pflanzen, das schaffe ich aber nicht alleine. Die Erde aufzubereiten ist schwierig, ich brauchte Hilfe.“ Man kann aber auch einfach gießen. Bäume sind wichtige Sauerstoff- und Schattenspender und freuen sich bei anhaltender Trockenheit über jeden Tropfen Wasser. "Wenn es richtig heiß ist, dann abends mit zwei bis drei Gießkannen voll frischem, klaren Wasser gießen", rät die Expertin.

„Das sind unsere Bäume, die gehören nicht der Stadt, sondern uns allen!“, erinnert Frau Kramer an die Mitverantwortung für das eigene Umfeld.

Ob direkt durch Bepflanzen oder indirekt durch mehr Rücksicht beim Parken – jede*r kann etwas dafür tun, dass unser Schötmar lebenswert bleibt.


"Bitte nehmt die Bäume um uns herum überhaupt einmal richtig wahr! Ihr Blätterrauschen, ihren Duft, ihre Kühle. Bäume tun so viel für uns – und sie verlangen gar nichts dafür."
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